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Das ist die schrecklich korrupte First Lady Venezuelas

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Hinter jedem erfolgreichen Mann steckt eine starke Frau, heißt es oft. In kaum einem Fall ist das auf so zynische Weise wahr wie beim Diktatoren-Ehepaar Venezuelas. Denn Cilia Flores, die Frau von Machthaber Nicolás Maduro, ist nicht bloß seine Ehefrau, sie ist auch eine mächtige politische Weggefährtin – und möglicherweise seine Strippenzieherin.

Maduro nennt sie öffentlich gerne „Cilita la Bonita“ – „die Hübsche“. Für viele Venezolaner, die in diesen Tagen gegen ihre Regierung auf die Straße gehen, ist sie aber mindestens so sehr das hässliche Gesicht des Regimes wie Maduro selbst, mindestens so sehr für die katastrophale im Land verantwortlich. Beide haben die Macht im Land gemeinsam an sich gerissen, bevor sie es ausgehungert haben.

Der Aufstieg von Cilia Flores begann als Anwältin des späteren venezolanischen Machthabers Hugo Chávez, als dieser wegen eines versuchten Staatsstreichs 1992 im Knast sitzt. In dieser Zeit lernt sie auch einen von Hugo Chávez’ Leibwächter kennen: Nicolás Maduro, mit dem sie laut der spanischen Ausgabe von „Vanity Fair“ schon damals romantisch anbandelt. Er ist sechs bis zehn Jahre jünger als er (die Angaben zu ihrem Alter variieren, er ist 56).

Geheiratet haben Maduro und Flores aber erst gute zwanzig Jahre später im Stillen – einige Monate nach dem Tod des krebskranken Chávez und der offiziellen Machtübergabe an Maduro 2013. So wird sie die First Lady des Landes – oder wie sie im sozialistischen Land eher genannt wird: die „Erste Kombattantin der Revolution“.

Was die Ehepartner verbindet: Unstillbarer Machthunger und die spirituellen Lehren des indischen Sekten-Gurus Sathya Sai Baba (✝2011), der Glückseligkeit, Liebe und die Loslösung von materiellem Reichtum Dingen predigte …

Auf das Konto des Herrscherpaars gehen Dutzende Morde, ungesetzliche Inhaftierungen, Vertreibungen und massenhafter Hunger durch die Weigerung Maduros, humanitäre Hilfe aus dem Ausland anzunehmen.

Celia hatte einmal eine eigene Fernseh-Sendung, die der Bevölkerung die Werte des Staates – sozialistische Revolution und Familie – näher bringen sollte. Doch im Vergleich dazu, wie oft und gern sich das Paar öffentlich zusammen zeigt, ist gar nicht mal so viel Privates über sie bekannt.

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Manche enge Familienmitglieder, wie etwa Maduros Sohn aus einer ersten Beziehung, bekleiden hohe öffentliche Ämter im Land. Andere wiederum leben in absoluter Verschwiegenheit: So etwa zwei von den drei Söhnen Celias, die sie mit ihrem ersten Mann gezeugt hatte – ebenfalls ein Ex-Leibwächter Hugo Chávez’.

Flores ist außerdem die Adoptivmutter von Efraín, dem Sohn ihrer bei einer Schlammlawine umgekommenen Schwester. Er ist einer der beiden „Narko-Neffen“ von Celia Flores: 2015 wird er mit seinem Cousin in Haiti beim Versuch verhaftet, 800 Kilogramm Kokain in die USA zu schmuggeln, um die Herrscherfamilie zu finanzieren. Später wird er in New York zu 18 Jahren Haft verurteilt.

Bei dem Prozess kommt zum Teil zutage, in welchem Saus und Braus die ganze Clique wirklich lebt. Die USA belegten Maduro, Flores und weitere Clan-Mitglieder mit Sanktionen, ebenso Panama, wo die Familie Dutzende Geldwäsche-Unternehmen betrieben hatte. Derzeit untersuchen die USA, ob Maduro und Flores nicht 1,2 Milliarden US-Dollar von staatlichen Ölkonzern in ihre eigene Tasche gesteckt haben… 

Doch Flores’ Vetternwirtschaft wird schon viel früher offenkundig. 2006 wird sie Parlamentspräsidentin, übernimmt das Amt von – Überraschung – Nicolás Maduro. Während ihrer Amtszeit sollen laut der Zeitung „Tal Cual“ mindestens 16, laut „Vanity Fair“ sogar 40 enge Verwandte Jobs im Parlament bekommen haben. Flores selbst fällt vor allem durch ihre zahlreichen Fehltage in der Nationalversammlung auf. Macht nichts: 2012 wird sie die Generalstaatsanwältin des Landes. Diesen Posten gab sie auf, als Maduro Präsident wurde. Heute ist sie offiziell „nur“ noch einfache Abgeordnete im Parlament.

Doch Kenner des Landes sagen, sie habe die Macht über ihren Mann und rede bei allen seinen Entscheidungen mit.

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