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ZDF-Physiker Harald Lesch verliert vor Schülern völlig die Fassung

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ZDF-Moderator Harald Lesch hält am Gymnasium Tegernsee einen Vortrag. Als Probleme auftreten, verliert der TV-Physiker jegliche Fassung und droht den Schülern.

Tegernsee – Diesen Besuch von Harald Lesch werden die Tegernseer Gymnasiasten nicht so schnell vergessen. In Erinnerung an die erste Mondlandung vor 50 Jahren führte ZDF-Moderator und Astrophysiker Harald Lesch Schüler des Gymnasiums Tegernsee in die Raumfahrt ein – Bruchlandung inklusive. Schon zu Beginn gab es Probleme mit dem Headset-Mikro, dass das Gymnasium extra ausgeliehen hatte, weil der Physiker darauf bestanden hatte (siehe Interview weiter unten). Das Problem konnte gelöst werden. Es ging friedlich weiter. Vorerst.

Dramaturgisch clever vermischte Lesch die eigentlich trockenen technischen Fakten mit der weltpolitischen Lage, mit Spionagegeschichten, aktuellen Science-Fiction-Verfilmungen und astronomischen Erkenntnissen – und wurde von den Schülern mit Applaus belohnt. Doch der währte nicht lange.

Schüler begrüßen Harald Lesch in Tegernsee mit Applaus – doch als der Rechner spinnt, tickt er aus

Lesch wollte mit der weiteren Entwicklung der Raumfahrt unter russischer und europäischer Beteiligung fortfahren – als sein Computer abstürzte. Und dann war der Frieden im All vorbei. 

Der Wissenschaftler, der zuvor wegen der mangelhaften Frequenzübertragungstechnik – sprich Mikro- und Lautsprecher-System – angefressen war, verlor die Fassung.

Lesch zeigte sich genervt von der miserablen Technik des Gymnasiums, und als schließlich sein Computer ausfiel, wurde er richtig sauer. Nicht nur das. Der Fernseh-Physiker hatte auch einen konkreten Verdacht und drohte: 

Harald Lesch zu Schülern: „Ich bin Mitglied der Sicherheitskonferenz. Werde herausfinden, wer das war“

„Wenn jemand diesen Computer gehackt hat, wird es bitter werden. Das wird erhebliche Konsequenzen haben. Ich bin Mitglied der Sicherheitskonferenz und werde herausfinden, wer das war.“ 

Danach setzte der Physikprofessor seinen Vortrag ohne Bildmaterial ziemlich missgelaunt fort.

Lesch beendete seinen Vortrag dann doch noch einigermaßen versöhnlich: Der 58-Jährige beantwortete noch etliche Fragen der Schüler und schloss mit einem Hohelied auf den wundervollen, kleinen, blauen Planeten Erde, von dem Menschen manchmal sehr weit wegfliegen müssten, um zu erkennen, in welchem Paradies sie dort leben.

Nach Lesch-Auftritt in Tegernsee: Schulleiter „heilfroh“, dass Lesch weitergemacht hat

Wir haben nach der Veranstaltung mit dem Tegernseer Schulleiter Werner Oberholzner darüber gesprochen, wie er den Zwischenfall empfand:

Herr Oberholzner, wie haben Sie die Reaktion von Herrn Lesch auf das Technikproblem empfunden?

Oberholzner: Wir waren schon sehr traurig, dass er so heftig reagiert und den Schülern unterstellt hat, seinen Laptop gehackt zu haben. Dabei bin ich mir sicher, dass unseren Schülern keine Unterstellungen zu machen sind und kein Ansatz krimineller Handlungen vorliegt. Das wäre technisch gar nicht möglich. Ich glaube auch nicht, dass sie solche Sicherungen hacken könnten oder würden.

Wie beurteilen Sie denn die technische Situation?

Oberholzner: Ich habe mit meinen Kollegen gesprochen, die mehr Ahnung von der Materie haben, und die meinten, es sei wohl ein technisches Problem mit dem Präsenter gewesen. Auch sie haben noch nie gesehen, dass die Charts einfach so komisch durchliefen.

Nun, es gab aber davor schon Schwierigkeiten.

Oberholzner: Die lagen an Kompatibilitätsproblemen mit dem Headset. Herr Lesch wollte kein Handmikrofon, das zu unserer Standardausrüstung gehört, sondern bestand für seinen Vortrag auf einem Headset. Das mussten wir uns ausleihen, und das hat dann nicht gepasst. Da ist einiges zusammengekommen.

Sind sie trotzdem zufrieden mit dem Besuch von Herrn Lesch?

Oberholzner: Wir waren heilfroh, dass er trotz des Missverständnisses weitergemacht hat und dass letztlich alles gut und informativ abgelaufen ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es ihm, der ja Mitglied der Sicherheitskonferenz ist, vielleicht schon mal anderweitig passiert ist, dass jemand versucht hat, seinen Laptop zu hacken. Man stelle sich nur mal vor, was da alles drauf ist! Aber grundsätzlich war der Vortrag spitze. Und die Schüler waren sehr fasziniert.

ak

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Lesen Sie auch auf Merkur.de*: Lesch bekommt Hass-Mails nach AfD-Video – und hat verblüffenden Vorschlag. Ferner haben Wissenschaftler und TV-Moderator Harald Lesch für die ZDF-Dokureihe „Terra X“ auf dem Domberg in Freising gedreht. Die Episoden werden wohl im Herbst ausgestrahlt. Harald Lesch hat außerdem faszinierende Antworten auf die Frage: Wird unsere Gesellschaft immer gewalttätiger?

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