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Trump-Regierung gibt Befehl zum Syrien-Rückzug

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Die Regierung von US-Präsident Donald Trump (72) macht Ernst! Der Rückzugsbefehl für die Truppen aus Syrien ist laut einem CNN-Bericht offenbar bereits unterzeichnet. Bedeutet: Die US-Truppen sollen sich aus dem Bürgerkriegsland zurückziehen, stellen ihre Unterstützung für die kurdischen Truppen in der Region ein.

Zuvor hatten Trump und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (64) am Sonntag miteinander telefoniert. Der US-Präsident schrieb dazu auf Twitter: Er habe mit Erdogan „ein langes und produktives Telefonat“ geführt und darin „den langsamen und höchstkoordinierten Abzug der US-Truppen“ aus Syrien besprochen. „Nach vielen Jahren Einsatz kommen unsere Jungs zurück“, so Trump weiter.

I just had a long and productive call with President @RT_Erdogan of Turkey. We discussed ISIS, our mutual involvement in Syria, & the slow & highly coordinated pullout of U.S. troops from the area. After many years they are coming home. We also discussed heavily expanded Trade.

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) December 23, 2018

Trump hatte am Mittwoch überraschend einen vollständigen Abzug der 2000 US-Soldaten aus Syrien angekündigt. Von den westlichen Verbündeten der Vereinigten Staaten erntete Trump dafür Kritik, auch im eigenen Land ist die Entscheidung höchst umstritten. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron kritisierte den Schritt mit den Worten: „Ein Verbündeter ist es sich schuldig, verlässlich zu sein.“

Die Türkei aber begrüßt die Entscheidung, weil Erdogan durch einen Abzug der US-Soldaten freie Hand im Kampf gegen kurdische Truppen in Syrien bekommt. Die US-Armee hatte mit kurdischen Kämpfern zusammengearbeitet, um die Terrormiliz ISIS zurückzudrängen. Trump hält die Islamisten aber für „weitgehend besiegt“.

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Wegen der Rückzugsentscheidung hatte es auch heftig in der US-Regierung gerumst. Trump soll die Entscheidung gegen den Rat wichtiger Kabinettsmitglieder gefasst haben, auch gegen den Rat des bisherigen Verteidigungsministers James Mattis (68).

Folge: Der Verteidigungsminister trat zurück. Er werde Ende Februar seinen Posten räumen, verkündete der Vier-Sterne-General. In einem veröffentlichten Schreiben an Trump begründete er dies mit inhaltlichen Meinungsverschiedenheiten – unter anderem wegen Trumps Kurs gegenüber Verbündeten. Internationale Partner müssten mit Respekt behandelt werden, mahnte Mattis.

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Der Weisung Trumps folgend hat der Verteidigungsminister Mattis laut CNN aber am Sonntag noch den Rückzugsbefehl unterzeichnet. Das berichtet der Sender unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Quellen im Pentagon.

Wie Trump zuvor mitgeteilte hatte, soll Mattis schon früher abtreten. Der bisherige Vize-Verteidigungsminister werde das Amt übernehmen, so der US-Präsident auf Twitter: „Ich freue mich anzukündigen, dass unser sehr talentierter Vize-Verteidigungsminister Patrick Shanahan ab dem 1. Januar 2019 den Titel Amtierender Verteidigungsminister trägt“, schrieb Trump am Sonntag. Und fügte hinzu: „Er wird großartig sein.“

I am pleased to announce that our very talented Deputy Secretary of Defense, Patrick Shanahan, will assume the title of Acting Secretary of Defense starting January 1, 2019. Patrick has a long list of accomplishments while serving as Deputy, & previously Boeing. He will be great!

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) December 23, 2018

Anders als Mattis hat Shanahan nie in der US-Armee gedient. Den Großteil seines bisherigen Berufslebens arbeitete er in der Privatwirtschaft. Er war mehr als drei Jahrzehnte lang Manager beim US-Flugzeugbauer Boeing, bevor er 2017 ins Pentagon wechselte.

Wie eine Pentagon-Sprecherin erklärte, werde Mattis eng mit Shanahan zusammenarbeiten. So soll sichergestellt werden, dass das Ministerium „während des Übergangs auf die Verteidigung unserer Nation konzentriert“ bleibt.

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