By 
In der Provinz Aceh auf der Insel Sumatra (Indonesien) gilt seit 2001 das Gesetz der Scharia. Die Menschen leiden seither unter ihren unbarmherzigen Regeln und drastischen Strafen. Jüngstes Beispiel: Zwölf Menschen wurden des unehelichen Geschlechtsverkehrs beschuldigt. Heute folgte die Strafe. Sie wurden öffentlich mit Stockschlägen gezüchtigt.
Acht der Beschuldigten erhielten jeweils zwischen 17 und 25 Schläge durch vermummte Scharia-Beamte, weil sie Sex außerhalb ihrer Ehen hatten. Vier weitere erhielten jeweils sieben Schläge als Strafe für Sex mit Partnern, mit denen sie nicht verheiratet waren.
Mindestens zwei Frauen waren danach so schwer verletzt, dass sie weggetragen werden mussten.
Dutzende Schaulustige wohnten der öffentlichen Bestrafung bei. Manche zuckten bei den Schlägen zusammen, andere filmten die Szenen mit ihren Smartphones und Tablets.
Der Leiter der örtlichen Sittenbehörde, Marwan, rechtfertigte das drakonische Vorgehen mit dem vermeintlich „abschreckenden Effekt“ für die Verurteilten wie für das Publikum. „Der Schmerz der Schläge ist nicht so schlimm, übler ist die Peinlichkeit.“
Die zwölf „Täter“ waren im vergangenen Jahr bei einer Razzia in einem Hotel der Provinzhauptstadt Banda Aceh festgenommen worden. Sie mussten zudem mehrere Monate in Haft.
-
Brutale Verhörmethode
Polizei lässt Schlange auf Handy-Dieb los
Heftige Kritik hat sich die Polizei Indonesiens zugezogen. Beamte quälten auf Neuguinea einen Dieb mit einer Schlange.
-
Pornos statt Koran
Indonesisches Dorf schränkt WLAN ein
Aus Sorge um die „Moral der Jugend“ will ein indonesischer Ortsvorsteher den drahtlosen Internetzugang einschränken.
Die Scharia wurde in Aceh im Zuge einer weitgehenden Autonomie der Region im Jahr 2001 eingeführt. Stockschläge sind eine gängige Strafe für Glücksspiel, Alkoholkonsum und Sex zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern.
Menschenrechtsaktivisten und der indonesische Präsident Joko Widodo fordern ein Ende der umstrittenen Praxis.
Comments