Politik

Reichsbürger-Familie bekommt Asyl bei Putin

0

… seit 2016 haben sie Anträge gestellt, jetzt hat Russland JA gesagt.

Sie „flohen“ aus Deutschland, lebten zeitweise in ihrem VW-Bus – jetzt bekommt die Großfamilie Griesbach (acht Personen) Asyl in Russland. Die Familie steht der Reichsbürger-Bewegung nahe – erkennt die BRD nicht als souveränes Land an, sondern glaubt noch an einen Besatzungsstatus. Verschwörungstheorien!

Rückblick 2015: Deutschland wird Familie Griesbach zu unsicher! Ihre Begründung: Das Jugendamt würde „Kinderklau“ betreiben – davor wollen sie fliehen (und vor angeblichem Impfzwang, Frühsexualisierung und ihrer Angst vor Flüchtlingen).

Auf Facebook veröffentlicht Carola Griesbach (54) einen Brandbrief, in dem sie erklärt, was in Deutschland ihrer Ansicht nach schiefläuft. Darin krude Verschwörungstheorien: Menschen in der BRD seien „humanes Beutegut“, würden enteignet, würden elektronische Chips gegen ihren Willen implantiert bekommen. Die deutsche Geschichte würde systematisch seit dem 15. Jahrhundert verfälscht werden.

Deshalb wollen sie ihre „Kinder und Enkelkinder in Sicherheit“ bringen!

Vater André Griesbach (heute 49) und seine Frau Carola packen also ihre Kinder und Enkel (das jüngste Kind war drei Monate alt bei der „Flucht“) in ihren VW-Bulli. Sie fahren über Polen, Litauen und Lettland nach Russland. Dort angekommen schläft die Familie häufig im VW-Bulli, aber auch auf dem Boden einer Polizeistation.

Aber in Russland gilt die Bundesrepublik als sicheres Herkunftsland. Mehrere Asylanträge wurden daher alle abgelehnt – seit 2016. Bis jetzt!

Das russische Innenministerium bestätigte: „Unter Berücksichtigung der Notwendigkeit, den rechtlichen Status der Mitglieder der Familie Griesbach zu regeln, und unter der Berücksichtigung ihrer persönlichen Lebensumstände, beschloss die Führung des Innenministeriums Russlands, ihnen vorübergehendes Asyl auf dem Territorium der Russischen Föderation zu gewähren.“

Dem Online-Portal „Vice“ bestätigte die zuständige russische Sozialarbeiterin, dass die Familie in einem „normalen Haus“ wohne – nicht mehr im Bus. Demnach ihr Alltag in Russland: Sie seien auf Lebensmittelspenden von Nachbarn, Freunden und Hilfsorganisationen angewiesen. Die Erwachsenen versuchten, mit Gelegenheitsjobs etwas zu verdienen. Sie sprächen aber nur wenig Russisch. Die schulpflichtigen Kinder gingen zur Schule, sollen sich dort gut machen.

Was sind Reichsbürger?

Nicht nur harmlose Verschwörungstheoretiker! Unter dem Begriff tummeln sich auch Holocaust-Leugner, Neonazis und Waffennarren. Die Gruppe lässt sich deshalb nicht verallgemeinern.

Die häufigste Verschwörungstheorie: Weil nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Kalten Krieg kein „Friedensvertrag“ geschlossen wurde, befinde sich Deutschland angeblich immer noch im Kriegszustand! Die Bezeichnung „Reichsbürger“ kommt daher, dass viele die BRD nicht anerkennen, weil sie glauben, das Deutsche Reich und seine Grenzen würde noch bestehen.

Da Reichsbürger die BRD nicht anerkennen, geraten Behörden und Beamte immer wieder in Konflikt mit ihnen. Viele rweigern sich, Steuern zu zahlen. Der grausame Gipfel: Reichsbürger Wolfgang P. erschoss einen Polizisten, als SEK-Beamte seine Wohnung stürmten.

Und die Griesbachs: Warum überhaupt nach Russland?

Die Erklärung der Reichsbürger-Familie Griesbach, die aus Mecklenburg-Vorpommern kommt: Für das Gebiet der ehemaligen DDR ist laut Carola Griesbach die russische Föderation (ehemalige Besatzermacht) zuständig.

Tochter Stephanie ist übrigens nicht mit nach Russland: Sie renoviert gerade mit Hippie-Guru „Bauchi“ auf Mallorca die Villa von Ex-Tennis-Profi Boris Becker (BILD berichtete). Sie sammelt Spenden für ihre Familie.

Brexit-Boris bleibt trotz Patzern Favorit

Previous article

Öko-Milliardär will gegen Trump in den Ring steigen

Next article

You may also like

Comments

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

More in Politik