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Das kaputte Leben desQuiz-App-Königs

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Colin Kroll arbeitete regelmäßig 100 Stunden in der Woche +++ Vater klagt: »Das Leben in New York hat meinen Sohn zerstört

Im Alter von 34 Jahren ist der US-Internet-Jungunternehmer Colin Kroll gestorben.

▶ ︎Der Mitbegründer des Kurzvideodienstes Vine und der Quiz-App HQ Trivia wurde am Sonntag leblos im Schlafzimmer seiner Wohnung in Manhattan aufgefunden, wie ein Polizeisprecher dem US-Sender NBC sagte.

Die Polizei habe seine Leiche in seinem Apartment entdeckt, nachdem zuvor eine Frau die Beamten angerufen und gebeten hatte, nach ihm zu sehen, berichtete die „New York Times“.

Über die Todesursache gibt es bislang keine Angaben, die Polizei habe aber Kokain und Heroin in der Wohnung entdeckt.

Vater: „Es ist wahrlich ein Verlust“

In einem Telefon-Interview mit der amerikanischen „New York Times“ sprach der Vater von Colin Kroll, Alan Kroll, über den plötzlichen Tod seines Sohnes.

▶︎ „Er hatte so viel Talent und hat in jungen Jahren so viel erreicht. Es ist wahrlich ein Verlust. Was er mit 34 alles getan hat und welche Fähigkeiten er hatte. Es wäre spannend gewesen zu sehen, wie er mit 50 ist“, erzählt Alan Kroll.

Sein Sohn habe vor Kurzem mit dem Trinken aufgehört und kein Drogenproblem gehabt, so Krolls Vater. Allerdings sei ihm bekannt gewesen, dass sein Sohn gelegentlich Drogen nehme.

▶︎ „Er hat zu viele Stunden und zu hart gearbeitet“, so Kroll, der glaubt, dass seinem Sohn New York City nicht nur gut getan hat. Der Vater wohnt in Michigan und erzählt, dass er mit Colin über einen möglichen Umzug aus NYC gesprochen hätte.

Es sei sehr schwer, in NYC ein diszipliniertes Leben zu führen: All das führe zu zu vielen oder schlechten Drogen und zu Überdosen.

  • Drogen-Überdosis?

    Quiz-App-Boss stirbt mit 34

    Die Beamten fanden Kroll im Schlafzimmer seines New Yorker Appartements, das Gesicht nach unten, daneben Drogen-Zubehör.

Das bewegte Leben von Kroll

Kroll hatte vor knapp zehn Jahren als Manager bei Yahoo gearbeitet, ehe sein Videoportal Vine von Twitter gekauft wurde.

▶︎ Kroll hatte 2012 den beliebten Videodienst Vine mitbegründet, mit dem bis zu sechs Sekunden lange Videos geteilt werden konnten. Vine wurde später von Twitter übernommen und inzwischen eingestellt.

Später gründete Kroll die Quiz-App HQ Trivia. Das Spiel kam im August 2017 auf den Markt und hatte im folgenden März zwei Millionen Nutzer. Die Zahl der Nutzer soll aber zuletzt deutlich zurückgegangen sein. HQ Trivia äußerte sich am Sonntag „zutiefst traurig“ über den Tod des Gründers und sprach den Angehörigen sein Beileid aus.

So sad to hear about the passing of my friend and co-founder Colin Kroll. My thoughts & prayers go out to his loved ones. I will forever remember him for his kind soul and big heart. He made the world and internet a better place. Rest in peace, brother.

— Rus (@rus) December 16, 2018

Medienberichten zufolge wurde Kroll einst von Twitter wegen fehlender Management-Kompetenzen entlassen.

Das „Time“-Magazin berichtete zudem, er sei bei HQ Trivia mit Vorwürfen eines unangemessenen Verhaltens konfrontiert gewesen.

▶︎ Kroll selbst äußerte sich zu den Vorwürfen gegenüber dem Portal Axios: „Es war eine schmerzhafte Erfahrung, aber eine, die mir die Augen geöffnet hat, die als Katalysator für meine berufliche Entwicklung und für mehr Bewusstsein im Büro diente. Ich erkenne jetzt, dass es Dinge gibt, die ich gesagt habe und die dazu geführt haben, dass sich manche unwohl oder nicht ausreichend wertgeschätzt gefühlt haben. Ich entschuldige mich bei diesen Leuten.“

Sein Vater sagt, dass die damaligen Anschuldigungen seinen Sohn sehr beschäftigt und verletzt hätten. Er selbst beschreibt Colin als einen „harten Chef“ – und jemanden, der hart arbeitete und regelmäßig 100 Stunden die Woche mit Arbeit verbrachte.

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