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BBC-Journalist von Trump-Fan attackiert

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Bei einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump (72) wurde ein Journalist angegriffen. Jetzt haben Korrespondenten den US-Präsidenten aufgerufen, sich klar gegen solche Attacken zu positionieren.

Ein Trump-Fan hatte am Montagabend (Ortszeit) bei einem Auftritt des Präsidenten in El Paso (US-Bundesstaat Texas) einen Kameramann des britischen Fernsehsenders BBC während des Filmens heftig geschubst und beschimpft. Trump hatte die Szene mitbekommen und seine Rede unterbrochen, um zu fragen, ob alles in Ordnung sei mit dem Journalisten.

Der Verein der Korrespondenten, die über das Weiße Haus berichten, verurteilte die Attacke. „Wir sind erleichtert, dass diesmal niemand ernsthaft verletzt wurde“, sagte deren Präsident Olivier Knox am Dienstag in Washington. Er sagte außerdem, Trump müsse seinen Anhängern unmissverständlich klar machen, dass Gewalt gegenüber Reportern nicht hinnehmbar sei.

Der Sender BBC schrieb nach eigenen Angaben an die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders (36), und forderte sie auf, die Sicherheitsvorkehrungen für Journalisten bei Wahlkampfauftritten Trumps zu überprüfen.

Laut BBC-Büroleiter für Nordamerika, Paul Danahar, war der Zugang zum Medienbereich während der Trump-Veranstaltung unbeaufsichtigt. Auch hätten keine Sicherheitsbeamten während oder nach der Attacke eingegriffen. Danahar trat damit der Darstellung von Trumps Wahlkampfteam für 2020 entgegen, welches das „rasche Eingreifen“ der Sicherheitskräfte gelobt hatte.

BBC asks White House for security review after Trump rally attack https://t.co/TRcAUooabn

— BBC News (World) (@BBCWorld) February 12, 2019

Sanders erklärte, der Präsident verurteile jegliche Gewalttaten gegen einzelne Personen oder Gruppen – auch gegen Journalisten. „Wir rufen alle auf, die an einer Veranstaltung teilnehmen, sich friedlich und respektvoll zu verhalten.“ Bezüglich der Sicherheitsvorkehrungen verwies sie an die Verantwortlichen von Trumps Wahlkampfkampagne.

Journalisten werden bei Trumps Wahlkampfveranstaltungen regelmäßig ausgebuht und beschimpft – befeuert durch die Medienschelte des Präsidenten, der Journalisten als „Feinde des Volkes“ verunglimpft. Auch in El Paso beklagte sich Trump am Montagabend auf der Bühne über vermeintlich lügnerische Berichterstattung („fake news“).

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Schon lange mahnen Journalistenverbände, Trumps aggressive Rhetorik gegenüber Medien sei gefährlich und stachele zu Attacken auf Reporter an. Im vergangenen Oktober hatte Trump einen Kongressabgeordneten für den gewaltsamen Übergriff auf einen Journalisten gelobt und sich auch damit heftige Kritik eingehandelt.

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