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Putin rüstet gegen die Nato auf

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Säbelrasseln im einstigen Königsberg: Russischen Medienberichten zufolge hat Moskau seine Truppen in der Oblast Kaliningrad gerade durch ein Jagdflieger-Geschwader verstärkt.

Auch sollen Batterien mit Mittelstreckenraketen vom Typ S-400 in der Region um die frühere Krönungsstadt der Preußen stationiert worden sein, berichten polnische Medien unter Berufung auf russische Quellen der dortigen „Baltischen Flotte“. Diese seien in der Lage, Flugzeuge aus 400 Kilometer Entfernung vom Himmel zu holen.

Sprengkraft wie 2 Megatonnen TNT

Das ist Putins Unterwasser-Atom-Drohne

Quelle: BILD / Russisches Verteidigungsministerium
1:28 Min.

Das polnische Verteidigungsministerium ließ eine BILD-Anfrage zu den Berichten und der Bedrohung offen. Warschau kritisiert Moskau regelmäßig, aggressiv expandieren zu wollen. Auch Polens Medien berichten regelmäßig über Russlands militärische Verstärkungen an den Grenzen.

So meldete Ende Januar die Nachrichtenagentur PAP, dass Russland auch seine Bodentruppen in dem Kaliningrader Gebiet verstärke.

Laut der Moskauer Tageszeitung „Nezawissimaya Gaseta“ („Unabhängige Zeitung“) sei ein Panzer-Regiment nach Gussew, dem früheren Gumbinnen, verlegt worden, nur knapp 40 km vor der polnischen Grenze. Dort seien bereits 40 Panzer stationiert gewesen, das Regiment dürfte aus 90 Panzern bestehen.

Russland behauptet, diese seien nur dort, um an einem „Tank-Biathlon“ teilzunehmen. Dabei würden die Besatzungen der T-72 Panzer um die Wette fahren und schießen. Die besten nähmen dann an einem Finale der besten Tank-Fahrer des gesamten westrussischen Militärdistrikts teil …

Polen hoffen auf „Fort Trump“

Großen Raum im Verteidigungsdenken der polnischen Regierung nimmt eine feste US-Militärbasis ein. Aus Sicht der Rechtsnationalen würde ein permanenter regionaler Sicherheitsstützpunkt Russland Einhalt gebieten.

Polen blickt allein historisch stets mit großer Sorge nach Osten, nach Moskau, daher sind die Amerikaner stets mehr als willkommen.

Das Argument: Wie bei der Dauer-Präsenz von US-Truppen in Westdeutschland während des Kalten Krieges wäre der Kreml auch heute vorsichtig(er). Seit Monaten betreiben Polens Politiker deshalb viel Lobbyarbeit in Washington, um Donald Trump (72) davon zu überzeugen. Das Problem: Selbst wenn der US-Präsident einwilligte, müssten Kongress und Senat noch grünes Licht geben.

Offen ist daher, ob das großspurig als „Fort Trump“ titulierte Projekt wirklich umgesetzt wird: Von der anderen Seite des Atlantiks kommen sich widersprechende Äußerungen; selbst was eine Erhöhung der Zahl der rotierenden US-Soldaten in Polen (derzeit rund 1000) betrifft.
„Wir sind guten Mutes“, meinte Polens Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak unlängst nach der Sicherheitskonferenz in München zum Bau eines US-Militärstützpunkts in Polen.

Locken soll die Amerikaner auch Geld: Die Regierung ist bereit, dafür zwei Milliarden US-Dollar locker zu machen – was kaum für eine solche Basis reichen würden, sagen Militärexperten.

Kurios wirkt angesichts des Wettrüstens in der Region, dass die zivilen Vertreter Kaliningrads gleichzeitig auf mehr Touristen hoffen.

Das frühere Ostpreußen zieht zwar traditionell alte deutsche Bewohner bzw. ihre Nachkommen an. Allerdings machen es die russischen Visa-Bestimmungen bislang nicht leicht, mal so eben auf einen Sprung von Polen in die russische Exklave zu kommen. Ein 72-Stunden-Visum, das es zeitweilig gab, stellten die russischen Behörden ein. Hintergrund dürften nicht zuletzt die zunehmenden Spannungen sein.

Das soll sich nun wieder ändern: Der Gouverneur der Oblast, Anton Alichanow (32), kündigte an, dass es ab Juli ein vereinfachtes Online-Visa-System geben soll. Details stehen aber noch aus.

„Wir hoffen, dass davon Besucher aus möglichst vielen Ländern Gebrauch machen werden“, sagte Alichanow gerade bei einer Veranstaltung der EU-Vertretung in Moskau. Dort trommelte er vor ausländischen Diplomaten für die Vorteile der Region als Standort: „Kaliningrad ist idealer Ort für Investitionen.“

Mehr Jagdflieger, mehr Panzer, mehr Raketen dürften da eher abträglich sein.

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