Politik

Ober-Grüner gegen ständige Klima-Demos

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„Schulschwänzen kann keine Dauerveranstaltung sein“

Ausgerechnet ein Grüner macht Front gegen die Klima-Proteste der Schüler:

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht die Demonstrationen während der Unterrichtszeit kritisch.

Zwar sei der moralische Appell gerechtfertigt und es gehe wirklich um die Zukunft der Schüler, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Dafür einmal die Schule zu schwänzen, falle erst mal unter zivilen Ungehorsam. „Nur: Ziviler Ungehorsam ist ein symbolischer Akt. Das kann keine Dauerveranstaltung sein.“ Die Proteste müssten früher oder später ein Ende finden und könnten „nicht ewig so weitergehen“.

Wenn man Regeln verletze, müsse man mit Sanktionen rechnen. „Wenn man sanktioniert wird, darf man nicht jammern.“ Irgendwann werde es zu Sanktionen kommen. „Sonst sucht sich zum Schluss jeder sein Thema aus, dass er dann irgendwie moralisch auflädt – und das geht nicht.“

  • Tausende Teilnehmer

    Die große Greta-Show in Berlin

    Zur Berliner „Fridays for Future“-Demo kam Greta Thunberg. Sie hielt vor dem Brandenburger Tor eine Rede.

In Deutschland versammeln sich derzeit jeden Freitag in zahlreichen Städten Schüler, um gegen ausbleibende Maßnahmen gegen den Klimawandel zu protestieren.

Die Aktionen laufen unter dem Motto „Fridays for Future“ und orientieren sich am Schulstreik von Greta Thunberg. Die 16-Jährige hatte im August 2018 damit begonnen, vor dem Parlament in Stockholm für einen stärkeren Einsatz Schwedens gegen den Klimawandel zu demonstrieren.

Die Demonstrationen sind nicht unumstritten, da sie während der Schulzeit stattfinden. Kretschmann hatte sich vergangene Woche mit Vertretern der „Fridays for Future“-Bewegung getroffen.

Anders als Kretschmann hat Kanzlerin Merkel kein Problem mit den wöchentlichen Klimaprotesten der Schüler.

„Es ist richtig, dass ihr uns Dampf macht“, sagte Merkel am Dienstag bei einer Diskussion mit Schülern des Berliner Thomas-Mann-Gymnasiums über Klimaschutz. Eine solche Bewegung sei wichtig. „Dass dieses Signal gesetzt wird, da gibt es Sorge, das ist für uns gut“, betonte die Bundeskanzlerin.

Merkel fragte in die Runde, wer sich bei den Klimaprotesten „Fridays for Future“ schon beteiligt habe – vereinzelt gingen Hände nach oben. Dazu, dass der Protest während der Schulzeit stattfindet, meinte die Bundeskanzlerin, man könne sicherlich nicht jeden Freitag zum schulfreien Tag auf Dauer erklären, „aber das werden eure Lehrer und die örtlichen Verantwortlichen ja mit euch besprechen.“ Man könne auch im Unterricht in Arbeitsgruppen manches über Klimaschutz lernen.

Hintergrund von Merkels Besuch der Berliner Schule ist ein EU-Projekttag, den es schon seit 2007 gibt. Merkel hatte ihn initiiert, um junge Menschen für die Europäische Union zu interessieren.

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