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Nordkorea ist die Bedrohung, nicht die Grenze zu Mexiko

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+++ ISIS nicht besiegt +++ Iran unterstützt Terror in Europa +++ Russland will Image der USA zerstören +++ China will globale Vorherrschaft +++



Dieser Bericht seiner eigenen Top-Spione wird Donald Trump (72) übel aufstoßen.

Die US-Geheimdienste legten am Dienstag dem Senat ihre jährliche „Einschätzung der globalen Bedrohungen“ vor. Gleich mehrere ihrer Erkenntnisse widersprechen der Außenpolitik ihres Commander-in-Chief. Darunter diese Warnung: Nordkoreas Diktator Kim Jong-un (33) wird sein Nuklear-Programm nicht aufgeben.

Als Dan Coats (75), Direktor der nationalen Nachrichten-Dienste (NI) seine Rede begann, betonte er zuerst, dass seine anwesenden Kollegen (darunter CIA-Chefin Gina Haspel und NSA-Boss Paul Nakasone) unabhängig von den Parteien in Washington seien: „Unsere Mission ist es, die Wahrheit herauszufinden und die Wahrheit zu sagen.“

Während in der Hauptstadt ideologische Kämpfe herrschten, würden die Geheimdienste den Kopf einziehen und sich auf ihre wichtigste Aufgabe konzentrieren: die Sicherheit der amerikanischen Bürger.

Coats, ein Republikaner, der 2017 von Trump zum Chef aller Nachrichtendienste ernannt wurde, teilte die globalen Bedrohungen in mehrere Kategorien auf. Er begann mit den „großen Vier“:

China

„Pekings Aktionen reflektieren eine langfristige Strategie, eine globale Vormachtstellung zu erreichen“, sagte Coats und unterstrich, dass das Reich der Mitte noch immer ein totalitäres Regime sei.

„Die internationalen Ambitionen begrenzen weiterhin die Freiheit ihrer Bevölkerung, während sie mit harter Hand Gehorsamkeit erzwingen, ohne dass Präsident Xis Macht kontrolliert wird“, führte der Amerikaner aus. China würde einerseits das westliche Wirtschaftsmodell kopieren, andererseits eine globale Allianz von Diktatoren aufbauen.

Russland

„Moskaus Strategie hängt vor allem von Falschinformationen und Verschleierung ab“, warnte der Geheimdienstler. „Der Kreml versucht, unser Image in der Welt zu destabilisieren und zu zerstören.“

Der Kreml verstärke trotz seiner schwachen Wirtschaft seine Anstrengungen, westliche Sicherheitsinstitutionen und die internationale Nachkriegsordnung zu untergraben.

Russland werde weiterhin die sozialen Netzwerke einsetzen, um die westlichen Gesellschaften zu teilen. Moskau habe ebenfalls Allianzen zu unterdrückerischen Diktaturen rund um den Globus aufgebaut, wie Nordkorea, Syrien, Iran, Kuba und Venezuela. Gleichzeitig seien die Kontakte zwischen Russland und China so eng wie seit Jahrzehnten nicht.

Nordkorea

Dan Coats unterstützte anfangs die Aussagen von Präsident Trump, der kürzlich sein zweites Treffen mit Kim Jong-un angekündigt hatte. „Nordkorea hat seit mehr als einem Jahr keine ballistischen Raketentests durchgeführt und Teile seiner nuklearen Infrastruktur zerstört“, sagte er.

Dann kam seine Warnung an Trump: „Kim demonstriert seine Offenheit zu einer Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel. Dennoch sind wir überzeugt, dass Nordkorea versuchen wird, seine nuklearen Möglichkeiten zu erhalten.“

Coats nannte einen schlichten Grund: Die Führung betrachte Atomwaffen als notwendig, um ihr Regime am Leben zu erhalten.

Die US-Medien deuteten diese Aussage als klaren Widerspruch zu den Worten Donald Trumps. Der hatte nach seinem ersten Gipfel mit Kim erklärt, dass die nordkoreanische Halbinsel schon bald entnuklearisiert sein werde.

Iran

„Das Regime wird weiterhin seine regionalen Ambitionen verfolgen und sein Militär ausbauen“, warnte der Direktor der Nachrichtendienste. Gleichzeitig würden Hardliner in Teheran versuchen, moderate Kräfte im Land wieder zu verdrängen.

Teheran finanziere weiterhin im Nahen Osten und in Europa Terrorismus. Es stärke seine Position in Syrien, unterstütze die Hisbollah und habe so israelische Luftangriffe erzwungen.

Coats erklärte jedoch auch: „Wir glauben nicht, dass der Iran gegenwärtig Schlüsselaktivitäten unternimmt, um eine nukleare Waffe herzustellen.” Doch dies könne sich sehr schnell ändern, wenn Teheran nicht die finanziellen Vorteile sehe, die es sich von dem Nuklearabkommen mit der Administration Barack Obamas verspreche.

  • US-Experten warnen vor Nordkorea

    Kim hat heimliche Raketen-Stützpunkte

    Laut US-Experten lässt Nordkoreas Diktator Kim Jong-un offenbar Raketen-Stützpunkte betreiben, die er vor der Welt verheimlicht.

Alle „großen Vier“ globalen Bedrohungen würden auf den Einsatz von Cyber-Technologie setzen. Coats: „Sie wollen sowohl Gedanken als auch die Maschinen beeinflussen.“ Ihr Plan sei es, den Westen zu spalten und Wege zu entwickeln, kritische Teile der US-Infrastruktur wie die Stromversorgung in einer Krise auszuschalten.

ISIS nicht besiegt

Die beiden Punkte, die Trump besonders missfallen dürften: Der NI-Direktor warnte, dass die Terror-Miliz ISIS und auch Osama bin Ladens al-Qaida nicht geschlagen seien. Und damit lieferte er Trumps Kritikern Munition, die den Abzug der US-Truppen aus Syrien und Afghanistan für verfrüht halten.

„ISIS kommandiert noch immer Tausende Kämpfer im Irak und in Syrien“, sagte Coats. Die Terrormiliz verfüge zudem weiter über Dutzende Netzwerke rund um die Welt.

Die größte Klatsche für Trump war jedoch etwas, das der Geheimdienstler gar nicht erwähnte: einen Grund, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu bauen. 



Trump behauptet immer wieder, dass die südliche Grenze eine solch große Sicherheits-Bedrohung für die USA sei, dass er möglicherweise den nationalen Notstand ausrufen werde, um sie zu finanzieren.

Doch in dem 42 Seiten langen Bericht der Geheimdienste tauchten Mexiko und die Drogen-Kartelle erst auf Seite 18 auf. Und weit hinter den „großen Vier”“globalen Bedrohungen China, Russland, Nordkorea und Iran, sowie der Gefahr von Cyber-Attacken oder einem Wiedererstarkten von ISIS…

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