Politik

Minister müssen künftig Linie fliegen!

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Die Pannen-Serie der Regierungsflieger hat Konsequenzen:

Die meisten Minister müssen jetzt zwangsweise per Linienflugzeug zu ihren Terminen reisen.

Laut „Spiegel“ stehen die Regierungsflieger der Flugbereitschaft ab sofort nur noch den wichtigsten Regierungsmitgliedern zur Verfügung: Bundeskanzlerin, Bundespräsident, Vizekanzler sowie Außen- und Innenminister.

Weil diese Personen ab sofort Vorzug haben, gebe es „zwangsläufig erhebliche Absagen an niederpriorisierte Anforderungsberechtigte“ – so steht es nach „Spiegel“-Informationen in einem internen Papier des Verteidigungsministeriums.

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Ein gutes Beispiel für die Rückstellung anderer Minister in puncto Flugreisen sei die Lateinamerika-Reise des Entwicklungsministers Gerd Müller. Müller wollte Anfang März mit einem Regierungsflieger nach Mexiko, Haiti, Kolumbien, Ecuador und Brasilien reisen. Jedoch musste er per Linienflugzeug reisen und besuchte nur Mexiko.

Für Müller ein Grund, die neue Weisung zu kritisieren: „Zur Wahrnehmung meiner Verpflichtungen in unseren rund 80 Partnerländern in Afrika, Asien und Lateinamerika ist es nicht ganz einfach, und zum Teil auch nicht möglich, per Linie zu fliegen“, sagte der Minister dem „Spiegel“.

Die Pannen-Chronik der Regierungsflieger

Elf Pannen in zehn Jahren – BILD dokumentiert die Ausfall-Chronik der Regierungsflieger.

März 2019: Mit einem Schaden am A319 reiht sich Außenminister Heiko Maas in Mali ein in die Liste der Leidtragenden einer Pannenserie bei deutschen Regierungsfliegern. Wegen eines Hydrauliklecks in einer Größenordnung, die „außerhalb der Toleranzgrenze“ liege, entschied sich Maas dafür, in Bamako zu übernachten.

Januar 2019: Wegen eines Druckluftproblems am Airbus A340 „Theodor Heuss“ strandet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Äthiopien. Um drei Stunden verschiebt sich der Start in Addis Abeba.

Januar 2019: Die Reise von Entwicklungsminister Gerd Müller in drei Länder des südlichen Afrikas wird wegen gleich zweier Defekte an der Bombardier Global 5000 zu einer kleinen Odyssee.

November 2018: Der Airbus A340 „Konrad Adenauer“ mit Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Olaf Scholz an Bord kehrt auf dem Weg zum G20-Gipfel in Buenos Aires um – weil ein defektes Teil zwei Funksysteme lahmgelegt hat. Beide fliegen Linie nach Argentinien.

November 2018: Steinmeier harrt wegen eines Triebwerksdefekts der „Adenauer“ stundenlang in Südafrika aus.

Oktober 2018: Nagetiere knabbern bei einem Stopp in Indonesien wichtige Kabel der „Adenauer“ an. Finanzminister Scholz kehrt per Linienflug von der Tagung des Internationalen Währungsfonds zurück.

Juni 2018: Wegen eines Hydraulikschadens am Airbus steigt Steinmeier kurz vor Abflug nach Weißrussland auf eine Ersatzmaschine um.

Dezember 2016: Auf dem Weg nach Mali strandet Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen aufgrund eines Computerproblems bei ihrem A340 in der nigerianischen Hauptstadt Abuja – und muss dort übernachten.

Mai 2016: Wegen eines Risses in der A319-Cockpitscheibe hängt Steinmeier, damals Außenminister, in Litauen fest. Ein Ersatzflieger holt ihn ab. Schon zuvor hatten defekte Flieger mehrere Reisepläne empfindlich durcheinander gebracht: Er musste schon im chinesischen Changsha und in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba ausharren.

Mai 2011: Wegen eines defekten A310-Kühlaggregats fliegt der damalige Bundespräsident Christian Wulff aus Brasilien per Linie nach Berlin.

März 2009: Auf ihrem Flug nach Brüssel muss Merkel wegen Überhitzung eines Triebwerks der Challenger-Regierungsmaschine unplanmäßig in Hannover zwischenlanden – und auf ein Ersatzflugzeug umsteigen.

Ein Hoch auf uns Frauen!

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