Politik

Kalter Krieg der Öl-Scheichs

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Streit mit Saudi-Arabien eskaliert +++ Öl-Preis zieht zum Wochenstart deutlich an

Der Streit zwischen Saudi-Arabien und Katar eskaliert: Katar wird zu Jahresbeginn 2019 aus dem Ölkartell Opec austreten.

Energieminister Saad Sherida al-Kaabi sagte am Montag, die Opec sei bereits über den Rückzug informiert.︎ Man werde sich auf die Steigerung der Gasproduktion konzentrieren, zitierte Qatar Petroleum den Minister. Das Land habe in den vergangenen Jahren unablässig an der Entwicklung einer Zukunftsstrategie gearbeitet, die auf Wachstum basiere.

Hintergrund: Katar gehörte der Opec seit 1961 an. Das Land ist der elftgrößte Erdölproduzent der Opec; im Oktober wurden pro Tag 610 000 Barrel gefördert. Katar ist zudem der weltweit größte Flüssiggas-Produzent. Das Golf-Emirat liefert dem Weltmarkt rund 30 Prozent der Gesamtmenge.

▶︎ Al-Kaabi zufolge will Katar die Gasförderung bis spätestens 2024 von jährlich 77 Millionen Tonnen auf 110 Millionen Tonnen erhöhen. Das Gas stammt aus dem South-Pars-Feld vor der Küste des Emirats, dem größten Gasfeld der Welt. Katar teilt es sich mit dem Iran.

Streit zwischen Katar und seinen Nachbarn

Saudi-Arabien sowie seine Verbündeten Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hatten vergangenes Jahr eine Blockade über Katar verhängt.

Sie werfen dem Land die Förderung von Terrorismus vor sowie zu enge Kontakte zum schiitischen Iran, dem Erzfeind Saudi-Arabiens. Beobachter sehen in der Blockade jedoch den Versuch, Katar auf die politische Linie der Saudis zu bringen.

▶︎ Katar gehört wegen seiner Gasvorräte zu den reichsten Ländern der Welt. Seit Beginn der Blockade arbeitet das Emirat daran, seine Wirtschaft unabhängig von den Nachbarländern zu entwickeln.

Am Donnerstag dieser Woche kommen die Mitglieder der Opec und Vertreter weiterer großer Förderländer in Wien zusammen. Dabei dürften sie eine Senkung der Produktion vereinbaren.

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Ölpreise steigen deutlich

Die Ölpreise sind am Montag deutlich gestiegen.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 62,33 US-Dollar. Das sind 2,87 Dollar oder rund fünf Prozent mehr als zum Wochenausklang am Freitagabend. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 2,70 Dollar auf 53,63 Dollar. Damit stoppten beide Ölsorten erst einmal die seit Anfang Oktober anhaltende Talfahrt.

Experten führten den Preisanstieg darauf zurück, dass Russland und Saudi-Arabien ihren Pakt zur stärkeren Kontrolle des Ölmarkts verlängert haben. Außerdem hatte Kanada seine Produktion gedrosselt.

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