Politik

Jeder vierte Todesfall von Umweltschäden verursacht

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Die Erde ächzt. Das Klima heizt sich auf, wir verschleudern Ressourcen ohne Ende, die Luft ist verpestet, Arten sterben aus – und auch der Mensch leidet.

Ein Viertel der Erkrankungen und vorzeitigen Todesfälle weltweit werden einem UN-Bericht zufolge durch Umweltverschmutzung und -zerstörung verursacht.

Allein im Jahr 2015 sind demnach neun Millionen Todesfälle auf Umweltverschmutzung zurückzuführen.

Konkret: Verseuchtes Trinkwasser und schlechte Sanitäranlagen töten jährlich 1,4 Millionen Menschen. Noch gefährlicher sei die Luftverschmutzung, der jedes Jahr zwischen sechs und sieben Millionen Menschen zum Opfer fallen.

Rund 250 Wissenschaftler aus 70 Ländern arbeiteten zusammen an dem „Global Environment Outlook 6“ (GEO). Auf 740 Seiten beschreiben sie den Zustand der Erde. Es kommt 561 Mal das Wort „Risiko“ vor.

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Die Bilanz der Umweltprofis: Es sehe düster aus, aber es sei noch nicht zu spät. „Wir haben jeden Grund, hoffnungsvoll zu sein“, schrieben die Mitautoren Joyeeta Gupta und Paul Ekins der Nachrichtenagentur AP in einer Mail.

Um die komplette Katastrophe abzuwenden, müsse die Menschheit vor allem etwas daran ändern
– wie wir uns ernähren,
– wie wir Energie gewinnen,
– und wie wir mit unserem Müll umgehen.

▶︎ Die Studie hält fest, dass die Nahrungsmittelproduktion effizienter werden müsse. Die Politik solle Anreize für Bauern schaffen, ihr Land optimal zu nutzen, und die Menschen anregen, nachhaltiger zu essen (wichtigster Punkt: weniger Fleisch).

Ein weiteres großes Problem: Verschwendung. Etwa ein Drittel der hergestellten Nahrungsmittel werde weggeschmissen, das meiste in den reichen Ländern.

▶︎ Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch, aber immer noch stammen zwei Drittel des Stroms weltweit aus der Verbrennung fossiler Kraftstoffe. Heute verbraucht die Menschheit mehr als doppelt so viel Elektrizität wie 1990, auch wenn eine Milliarde Menschen immer noch keinen Strom bei sich zu Hause haben. Der Bedarf wird weiter steigen.

Die Studienautoren fordern die Politik auf, saubere Energiegewinnung und Energieeffizienz stärker zu fördern, gleichzeitig müsse die Wissenschaft an Methoden arbeiten, CO2 aus der Atmosphäre zu holen und sicher zu lagern.

▶︎ Das (teilweise illegale) Geschäft mit dem Müll habe mittlerweile einen Umfang von 360 Milliarden Euro jährlich erreicht. Gefährlichen Giftmüll zu entsorgen sei teuer, also werde er oft einfach in ärmere Länder verschifft. Jedes Jahr würden bei der Produktion von Gütern 90 Milliarden Tonnen Ressourcen verbraucht, die Hälfte davon lande im Müll.

Regierungen sollten das ändern, finden die Wissenschaftler, indem Recycling gefördert werde. Zum Beispiel durch Steuern auf neu verwendete Ressourcen: Das werde Unternehmen dazu veranlassen, mehr wiederverwertbare Komponenten einzubauen.

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Quelle: BILD/Wibbitz

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