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Erdogan-Einladungfür Donald Trump

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Einladung in die Türkei: Präsident Recep Tayyip Erdogan (64) will im nächsten Jahr seinen Amtskollegen Donald Trump (72) als Gast empfangen!

Ein Sprecher des Weißen Hauses bestätigte am Montag (Ortszeit) in Washington, dass Erdogan eine entsprechende Einladung ausgesprochen hatte. Am Sonntag hatten die beiden Staatschefs miteinander telefoniert. Im Anschluss hatte Trump auf Twitter das Gespräch als „ein langes und produktives Telefonat“ bezeichnet und begeistert mitgeteilt, künftig sollten die Handelsbeziehungen beider Länder verbessert werden. In einem weiteren Tweet hatte Trump geschwärmt, Erdogan „ist der richtige Mann, um die Reste von ISIS auszulöschen“.

President @RT_Erdogan of Turkey has very strongly informed me that he will eradicate whatever is left of ISIS in Syria….and he is a man who can do it plus, Turkey is right “next door.” Our troops are coming home!

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) December 24, 2018

Einen genauen Zeitplan für ein Treffen der beiden gibt es aber noch nicht. Es sei noch nichts Endgültiges entschieden, hieß es. Trump sei aber für ein mögliches Treffen offen.

Das Verhältnis der beiden galt früher als schwierig, hat sich zuletzt aber deutlich verbessert, Trump hatte am Mittwoch überraschend einen vollständigen Abzug der 2000 US-Soldaten aus Syrien angekündigt – zur Freude Erdogans.

Von den westlichen Verbündeten der Vereinigten Staaten erntete Trump dafür Kritik, auch im eigenen Land ist die Entscheidung höchst umstritten. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron kritisierte den Schritt mit den Worten: „Ein Verbündeter ist es sich schuldig, verlässlich zu sein.“

Die Türkei aber begrüßt die Entscheidung, weil Erdogan durch einen Abzug der US-Soldaten freie Hand im Kampf gegen kurdische Truppen in Syrien bekommt. Die US-Armee hatte mit kurdischen Kämpfern zusammengearbeitet, um die Terrormiliz ISIS zurückzudrängen. Trump hält die Islamisten aber für „weitgehend besiegt“, will die weitere Bekämpfung der Türkei und mit ihr verbündeten Milizen überlassen.

Erdogan hatte zuletzt eine Offensive in der Region angekündigt, um die Kurden zu vertreiben. Er wolle damit aber warten bis der Abzug der US-Truppen vollzogen sei.

  • Heiligabend im Weißen Haus

    Was machen die Trumps denn da?

    Heiligabend im Weißen Haus. Donald Trump und Ehefrau Melania hängen am Telefon! Der Präsident twitterte außerdem fleißig.

  • 2000 US-Soldaten betroffen

    Trump-Regierung gibt Befehl zum Syrien-Rückzug

    Die Regierung von US-Präsident Donald Trump (72) macht Ernst! Der Rückzugsbefehl für die Truppen aus Syrien ist offenbar unterzeichnet.

Wilder Handelszoff im Sommer

Noch im Sommer hatten sich Trump und Erdogan einen Handelszoff geliefert. Grund: Anfang August hatte der US-Präsident Sanktionen gegen zwei türkische Minister verhängt – außerdem wurden die Zölle auf türkische Stahl- und Aluminiumimporte verdoppelt. Darauf reagierte die Erdogan ebenfalls mit Boykott-Ankündigungen und Drohungen gegen die USA.

Anlass war der Streit um die Inhaftierung des US-Pastors Andrew Brunson, der damals unter Spionage- und Terrorvorwürfen in türkischer Untersuchungshaft saß. Brunson war aber Mitte Oktober von den türkischen Behörden freigelassen worden.

Für Streit zwischen den beiden Staaten sorgt aber immer noch der Fall des in Pennsylvania lebenden Predigers Fethullah Gülen. Seit fast zwei Jahrzehnten lebt der Türke im Exil im US-Bundesstaat Pennsylvania, doch Erdogan verlangt seine Auslieferung.

Die Türkei macht Gülen für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich. Gülen selbst – früher ein Weggefährte Erdogans – dementiert jede Beteiligung am dem versuchten Putsch, der niedergeschlagen worden war. Nach offiziellen türkischen Angaben kamen bei dem Umsturzversuch mehr als 250 Menschen ums Leben.

Seit dem Putschversuch im Juli 2016 greift die türkische Regierung gegen angebliche Mitglieder der Gülen-Bewegung hart durch. Nach offiziellen Zahlen von Mitte November wurden wegen angeblicher Verbindungen zu den Putschisten rund 218 000 Menschen festgenommen. Mehr als 140 000 Menschen wurden aus dem Staatsdienst entlassen.

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