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Auswärtiges Amt verschärft Reisehinweise für die Türkei

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Die Zahl der deutschen Türkei-Touristen steigt nach Jahren wieder an. Aber: Der türkische Innenminister drohte regierungskritischen Urlaubern diese Woche mit Festnahme! Das Auswärtige Amt reagierte zunächst gar nicht darauf. Am heutigen Samstag hat es schließlich die Reisehinweise für die Türkei verschärft!

„Es kann … nicht ausgeschlossen werden, dass die türkische Regierung weitere Maßnahmen gegen Vertreter deutscher Medien sowie zivilgesellschaftlicher Einrichtungen ergreift“, heißt es jetzt in den Reisehinweisen. „Äußerungen, die nach deutschem Rechtsverständnis von der Meinungsfreiheit gedeckt sind, können in der Türkei zu berufsbeschränkenden Maßnahmen und Strafverfahren führen.“

Eine Sprecherin des Außenministeriums bestätigte die Änderung. Die Reise- und Sicherheitshinweise würden fortlaufend an aktuelle Entwicklungen angepasst.

In den Reise- und Sicherheitshinweisen wird jetzt darauf verwiesen, dass mehreren europäischen, darunter deutschen Journalisten, die Akkreditierung in der Türkei ohne Angabe von Gründen verweigert wurde. Zudem seien in den letzten beiden Jahren vermehrt auch deutsche Staatsangehörige willkürlich inhaftiert worden.

Hintergrund sei teilweise der Verdacht auf Kontakte zu der in der Türkei als terroristisch eingestuften Gülen-Organisation. Das Auswärtige Amt verweist aber auch auf Aussagen des türkischen Innenministers Süleyman Soylu, dass Urlauber festgenommen werden könnten, die im Ausland an Versammlungen von in der Türkei verbotenen Organisationen teilgenommen haben.

In den Reisehinweisen wird betont, dass die Türkei ein beliebtes Reiseziel sei, „das Touristen grundsätzlich herzlich und offen empfängt“. Das Auswärtige Amt warnt aber davor, dass deutsche Staatsangehörige schon wegen regierungskritischer Stellungnahmen in sozialen Medien festgenommen worden seien. Dabei reiche schon das Teilen oder Liken eines fremden Beitrags.

„Es muss davon ausgegangen werden, dass auch nichtöffentliche Kommentare in sozialen Medien etwa durch anonyme Denunziation an die türkischen Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet werden.“

  • BILD fragt Experten auf ITB

    Droht deutschen Urlaubern bei Türkei-Einreise Gefahr?

    BILD fragte auf der Reisemesse ITB Türkei-Experten nach ihrer Einschätzung, was deutschen Urlaubern bei der Einreise drohen könnte.

Betroffen sein könnten etwa deutsche Staatsangehörige mit engen privaten und persönlichen Bindungen in die Türkei sowie Personen, die neben der deutschen auch die türkische Staatsangehörigkeit besitzen, warnt das Auswärtige Amt.

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