Politik

Anwältin erhält erneut Drohfax vom „NSU 2.0“

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Die türkischstämmige Frankfurter Anwältin Seda Basay-Yildiz hat einem Medienbericht zufolge erneut ein mit „NSU 2.0“ unterschriebenes Drohfax erhalten.

Darin werden die Namen ihrer Eltern, ihres Mannes und ihrer Tochter genannt, die ebenfalls unter ihrer Adresse gemeldet sind. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.

„So etwas kann man nicht über die sozialen Netzwerke herausfinden“, sagte die Anwältin dem Bericht zufolge. „Und mein Vater ist 79, der ist nicht auf Facebook oder sonstwo aktiv.“

Die Juristin hatte Anfang August 2018 nach Erhalt einer Drohung Anzeige erstattet. In dem Fax mit Absender „NSU 2.0“ wurde ihre Tochter mit dem Tod bedroht.

Anwältin vertrat NSU-Opfer

Basay-Yildiz hatte im Prozess um den rechtsterroristischen „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) Opfer vertreten.

Die Behörden fanden heraus, dass Hintergrundwissen über die Anwältin aus dem polizeilichen Informationssystem eines Computers einer Beamtin des 1. Reviers in Frankfurt abgefragt worden war. Im Zuge der weiteren Ermittlungen wurde eine mutmaßliche rechtsextreme Chatgruppe in der Frankfurter Polizei aufgedeckt.

Fünf Beamte wurden vom Dienst suspendiert.

Dem „SZ“-Bericht zufolge wird in dem neuen Fax Bezug auf die Suspendierung genommen, auch die Tochter der Anwältin wird erneut bedroht. „Dir hirntoten Scheißdöner ist offensichtlich nicht bewusst, was du unseren Polizeikollegen angetan hast!“, heißt es demnach darin.

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