Wirtschaft

Uber startet E-Bikes in Berlin

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Mit Verzögerung bringt Uber seine elektrischen Leihräder auf Berliner Straßen – doch nutzen können sie vorerst nur wenige Kunden.

„Kannibalisiere dich selbst!“ Uber-Chef Khosrowshahi setzt auch auf E-Bikes.

Das US-Unternehmen Uber startet sein E-Bike Jump in Berlin – und damit erstmals auf einem Markt außerhalb der USA. Allerdings werden im Rahmen eines Tests vorerst nur 100 Leihräder rund um den Prenzlauer Berg zur Verfügung gestellt; und die auch nur ausgewählten Nutzern. Interessierte Kunden könnten sich aber auf einer Warteliste eintragen, teilte ein Uber-Sprecher mit.

Der Start erfolgt mit deutlicher Verzögerung, ursprünglich sollte Jump schon im Spätsommer in die Hauptstadt kommen, der reguläre Betrieb soll auch erst in etwa einem Jahr aufgenommen werden. Als Grund für die Verzögerung nennt der Sprecher „logistische Herausforderungen“.

Womöglich wartet Uber auch ab, wie sich der ohnehin umkämpfte Leihradmarkt entwickelt. Anbieter wie Obike und Ofo haben über den Sommer aufgegeben, inzwischen sind noch fünf Anbieter stationsloser Leihräder am Markt: Byke, Deutsche Bahn/Lidl, Lime, MoBike und Donkey Republic, hinzu kommt Nextbike mit stationsgebundenen Rädern. Insgesamt sind aktuell 14 200 Leihräder in Berlin verfügbar, teilt der Senat mit. E-Bikes gibt es von Lime.

Der US-Fahrdienstanbieter Uber will sich zum „Amazon für Mobilität“ entwickeln. Fast 40 Prozent der gebuchten Uber-Fahrten in den USA seien kürzer als vier Kilometer, erklärte Khosrowshahi während seines Besuchs im Sommer in Berlin, als er Jump vorstellte. Eine Strecke, für die oft besser das E-Bike genutzt werden könnte. Die Zahlen zeigen, dass die Kunden dies ähnlich sehen.

Erst im April hatte Uber das E-Bike-Start-up Jump für angeblich 200 Millionen Dollar übernommen. Sowohl der (Mit-)Fahrdienst im Auto als auch das Rad können über die gleiche App gebucht werden. Seit Juli ist die Zahl der Buchungen von neu hinzugekommenen Jump-Kunden insgesamt um 15 Prozent gestiegen, die Fahrten in Autos gingen im gleichen Zeitraum um zehn Prozent zurück – vor allem wochentags am Morgen und Abend, wenn die Straßen besonders voll sind, berichtete das US-Magazin Fast Company. Das entlastet nicht nur Straßen und Umwelt, sondern auch die Kassen von Uber, denn der Chauffeur als großer Kostenfaktor entfällt.

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