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Gerichtstermin für Kapitänin Rackete verschoben

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Das juristische Tauziehen um Carola Rackete verlängert sich. Eigentlich sollte die Kapitänin der „Sea Watch 3“ am Dienstag im italienischen Agrigent zur Anhörung vor Gericht erscheinen. Nun wird dieser Termin verschoben, voraussichtlich auf den 18. Juli.

Grund für die Verzögerung: Die italienischen Anwälte streiken! Das teilte der Anwalt der Kapitänin, Leonardo Marino, dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage mit.

Ein Verband der Anwälte will am 9. Juli die Arbeit niederlegen und in Neapel demonstrieren, um auf schlechte Haftbedingungen in italienischen Gefängnissen aufmerksam zu machen.

Carola Rackete hält sich derzeit an einem geheimen Ort auf Sizilien auf. Sie will bis zur Anhörung das Land nicht verlassen, weil sie es aus Prinzip meidet, zu fliegen.

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Rackete soll wegen des unerlaubten Anlegens im Hafen von Lampedusa zum Vorwurf der Begünstigung illegaler Einwanderung befragt werden. Im Fall einer Verurteilung droht der Kapitänin eine fünfjährige Haftstrafe.

Ein Untersuchungsgericht hatte vergangene Woche die Anschuldigung zurückgewiesen, Rackete habe beim Anlegen mit der „Sea-Watch 3“ Widerstand und Gewalt gegen ein Kriegsschiff angewandt. Die deutsche Kapitänin war daraufhin aus dem Hausarrest in Agrigent entlassen worden und hatte sich an einen geheimen Ort in Sizilien zurückgezogen.

Das umstrittene Anlegemanöver: Carola Rackete hatte sich nach tagelangem Tauziehen mit den italienischen Behörden Ende Juni über das Verbot hinweggesetzt, mit der „Sea-Watch 3“ den Hafen von Lampedusa anzulaufen. Beim Anlegen hatte sie ein Schiff der Finanzpolizei an die Kaimauer gedrückt. Die Untersuchungsrichterin hatte sich jedoch der Argumentation Racketes angeschlossen, dass es Vorrang gehabt habe, die vor Libyen geretteten Flüchtlinge in einen sicheren Hafen zu bringen. Überdies sei das Boot der Finanzpolizei kein Kriegsschiff.

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