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Wie lange darf ich noch mit Plastik-Strohhalmen trinken?

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Quelle: BILD/FROW
12:39 Min.

Straßburg – Jetzt wird es ernst mit dem Verbot zahlreicher Einwegprodukte aus Plastik: Das Europa-Parlament stimmte gestern für einen verstärkten Schutz der Meere vor Plastikmüll. BILD beantwortet die wichtigsten Fragen.

Welche Plastik-Produkte sollen vom Markt verschwinden?

Alle, für die es bereits umweltfreundliche Alternativen gibt: Einweg-Teller und -Besteck, Strohhalme, Rührstäbchen für Kaffee, Wattestäbchen, Halterstäbe für Luftballons.

Welche Produkte sind noch im Visier der EU?

Plastikflaschen! Ihre Recyclingquote soll bis 2025 auf 90 Prozent steigen. Für Verpackungen oder Trinkbecher fordert das Parlament bis 2025 die Reduzierung um ein Viertel.

Welche Folgen hat das Regelwerk für Raucher?

Noch unklar. Die Abgeordneten wollen bis 2030 die Zahl der Filter, die Plastik enthalten, um 80 Prozent reduzieren. Außerdem sollen Zigarettenhersteller an den Kosten des Meeresschutzes und der Strandsäuberung beteiligt werden. Geben sie diese Kosten weiter, wird Rauchen (noch) teurer.

  • Neue Plastikmüll-Regeln

    Nur die Luftballons dürfen weiter fliegen

    Die EU macht laut Beschluss des Straßburger Parlaments ernst mit Verboten vieler Einwegprodukte aus Plastik. Doch eine Ausnahme gibt es.

  • Zum ersten Mal im Kot nachgewiesen

    Darum essen und trinken wir Mikroplastik

    Forscher haben eigenen Angaben zufolge erstmals Mikroplastik in Stuhlproben von Menschen nachgewiesen! Wie kommt es in unser Essen?

Ab wann gelten die neuen Regeln?

Hängt davon ab, ob die Umweltminister der EU-Länder eine gemeinsame Linie finden, und wie schnell sich Vertreter aus Parlament, Rat und Kommission abschließend einigen. Ziel ist, die endgültigen Regeln noch vor der Europawahl im Mai festzulegen. Die Verbote könnten dann ab 2021 greifen.

Gibt es auch Ausnahmen vom Verbot?

Ja! Ein Antrag der Grünen, das Steigenlassen von Luftballons zu verbieten, fiel im Parlament durch. Auch Warnhinweise zur korrekten Entsorgung soll es nun nicht geben. Der EVP-Abgeordnete Peter Liese (53, CDU) zu BILD: „Die Müllmenge durch Luftballons ist gering. Lassen wir den Kindern doch den Spaß.“

Erster Müllsammler fischt Plastik aus dem Pazifik

Mehr als 150 Millionen Tonnen Plastikmüll schwimmen laut Schätzungen im Meer! Allein im Nordpazifik treibt ein 1,6 Millionen Quadratkilometer großer Müllstrudel – viermal so groß wie Deutschland!

Plastikflaschen, Becher und Tüten verschmutzen massenhaft die Strände. Tiere schlucken Plastikteile oder verheddern sich im Müll und verenden qualvoll!

Der Niederländer Boyan Slat (24) will dem mit seinem Projekt „The Ocean Cleanup“ entgegentreten. Mit einem 600 Meter langen, schwimmenden Müllsammler (Grafik) will seine Organisation Plastikmüll aus dem Meer fischen. Der erste Müllsammler wurde jetzt nach mehrwöchigen Tests vor der Westküste der USA in seinem Einsatzgebiet, dem Großen Pazifischen Müllstrudel, installiert.

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