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Zwei US-Soldaten in Syrien getötet

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Laut Pentagon kamen bei dem Angriff auch zwei weitere US-Bürger ums Leben

Anschlag auf US-Truppen in Syrien: Am Mittwoch explodierte in der nordsyrischen Stadt Manbidsch ein Sprengsatz in einem Restaurant. Berichten lokaler Medien zufolge sollen zwei US-Soldaten sowie mehrere Zivilisten bei dem Anschlag getötet worden sein.

Ein Sprecher der US-geführten Anti-ISIS-Koalition erklärte am Mittwoch, dass „US-Militärangehörige heute während einer Routinepatrouille in Syrien bei einer Explosion getötet“ wurden. Das Pentagon bestätigte, dass dabei neben den beiden Soldaten zwei weitere US-Bürger getötet wurden.

Bilder vom Anschlagsort zeigen die Folgen einer größeren Explosion im Eingangsbereich des Lokals, in dem sich offenbar französische und amerikanische Soldaten trafen.

Warning! Graphic Video! Alleged video of the suicide attack in #Manbij pic.twitter.com/85MkFOTOpn

— Mutlu Civiroglu (@mutludc) January 16, 2019

Nur kurze Zeit nach dem Anschlag reklamierte die Terrormiliz ISIS den Anschlag. Dieser sei mit einem IED – einer unkonventionellen Sprengvorrichtung – durchgeführt wurden.

Später veröffentlichte ISIS eine weiterer Erklärung, in dem sie einen Selbstmordattentäter lobpreisten. „Abu Yasin al-Shami“ habe sich vor dem Restaurant in die Luft gesprengt.

Die US-Soldaten gehörten zu den knapp 1000 Angehörigen der US-Streitkräfte, die im Norden und Osten Syriens den Kampf gegen ISIS anleiten und koordinieren.

Ihr lokaler Partner sind die so genannten SDF, ein Bündnis verschiedener Milizen, deren Hauptbestandteil die kurdische YPG ist. Diese gilt als syrischer Ableger der in der Türkei als Terrororganisation gelisteten PKK.

Die Unterstützung der USA für die SDF/YPG hatte deshalb zu Zerwürfnissen zwischen Washington und Ankara geführt: Die Türkei betrachtet die Präsenz der YPG an ihrer Südgrenze als Sicherheitsrisiko und kündigte seit Monaten eine Offensive in Nordsyrien an.

Ende 2018 kam US-Präsident Trump Ankara überraschend entgegen und verkündete einen raschen Abzug aller US-Truppen.

Mittlerweile hat Trump seine Äußerungen relativiert: Nun sollen Sicherheitsgarantien für die kurdischen Verbündeten ausgehandelt werden und der Abzug der US-Truppen langsamer erfolgen.

Im mittleren Euphrattal an der Grenze zum Irak kämpfen die SDF/YPG, US-Spezialkräfte sowie französische und britische Soldaten derweil noch um die letzten Rückzugsorte von ISIS. Zuletzt hatten Kämpfer der Anti-ISIS-Koalition dort auch einen deutschen Dschihadisten festgenommen, den Dortmunder Lukas G.

YPG announced the capture of 8 FF, among them a German Jihadi with the kunya Abu Ibrahim. This is Lukas G. from Dortmund. pic.twitter.com/smsc2kdR4J

— Björn Stritzel (@bjoernstritzel) January 9, 2019

Die Terrormiliz hat im Irak und Syrien nahezu ihr gesamtes früher besetztes Gebiet verloren. Inzwischen verlegen sich die Dschihadisten deswegen wieder vermehrt auf Guerillataktiken und Anschläge.

Die Stadt Manbidsch wurde bereits 2016 von ISIS befreit. Hier hatten sich Hunderte ausländische Kämpfer der Terrormiliz niedergelassen, darunter Dutzende Deutsche. Während der Kämpfe um die Stadt starben mehrere deutsche ISIS-Mitglieder wie etwa Hassan M. aus Offenbach oder der Solinger Ahmad Abu-Ghazaleh, welcher sich für ISIS in die Luft sprengte.

Seitdem ISIS vertrieben wurde, regiert ein YPG-nahes Bündnis die Stadt. Gegen die Drohungen einer türkischen Intervention patrouillieren US-Soldaten immer wieder in Manbidsch.

Die angrenzende Region wird von Kämpfern der mit Ankara verbündeten Freien Syrischen Armee kontrolliert, die Manbidsch ebenfalls unter ihre Kontrolle bringen wollen.

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