Politik

„Spiegel“-Fälscher dementiert Veruntreuung von Spenden

0

Der fühere „Spiegel“-Reporter Claas Relotius (33) hat dementiert, Leser-Spenden für sich eingeworben und veruntreut zu haben.

Relotius’ Hamburger Anwalt (Kanzlei Unverzagt von Have) teilte mit, sein Mandant habe zwar eine „in wesentlichen Punkten gefälschte Reportage über ein angebliches Geschwisterpaar kriegsflüchtiger syrischer Kinder“ im „Spiegel“ (Juli 2016) veröffentlicht und auf Nachfrage Lesern angeboten, „Spenden über sein privates Konto zu sammeln und weiterzuleiten“.

Der Anwalt führt aus: „Hierbei und bei späteren Mitteilungen zu den Spenden und deren Verwendung hat unser Mandant die Illusion über die reale Existenz des geschilderten Geschwisterpaars aufrechterhalten.“

Aber, so schränkt der Anwalt ein: „Zu keinem Zeitpunkt“ habe Relotius „beabsichtigt, Spenden selbst zu vereinnahmen“.

Der „Spiegel“ hatte am Wochenende berichtet, dass Relotius, damals noch freier Mitarbeiter, die Geschichte über angebliche syrische Waisenkinder in der Türkei in großen Teilen erfunden und privat Spendenaufrufe an die Leser verschickt habe.

  • BILD zu Besuch in Fergus FallS

    Die getäuschte Stadt

    Ein Dorf in den USA wehrte sich gegen den „Spiegel“-Fälscher Claas Relotius. BILD sprach vor Ort mit den Bewohnern.

  • Spiegel-Krise

    Augstein-Erbe spricht von „personell aufräumen“

    Jakob Augstein ist der Erbe des „Spiegel“-Gründers Rudolf Augstein. Er vertritt die Augstein-Erben, die 24 Prozent am Verlag halten.

Spenden angeblich im Oktober 2016 überwiesen

Der Anwalt stellte nun dagegen, der Fake-Reporter habe die eingegangenen Spenden („insgesamt über 7000 Euro“) „aus eigenen Mitteln auf 9000 Euro aufgestockt und am 26.10.2016 an die Diakonie Katastrophenhilfe“ überwiesen – für ein Projekt zugunsten von Flüchtlingskindern im Irak.

▶︎ Relotius entschuldige sich „bei allen hilfsbereiten Spendern“ und werde ihnen das „Geld vollständig zurückerstatten“. Ihm sei inzwischen „bewusst geworden“, dass seine Fälschungen „dem Ansehen des ‚Spiegel‘ und der Presse insgesamt schweren Schaden zugefügt haben“.

Er habe jedoch „zu keinem Zeitpunkt denjenigen in die Hände spielen wollen, die seine Reportagen nun mit zweifelhafter politischer Intention als Beweis für die Existenz einer angeblichen ‚Lügenpresse‘ in Deutschland anführen“.

Relotius, dessen Reportagen in Deutschland preisgekrönt waren und der von CNN 2014 als „Journalist des Jahres“ geadelt wurde, hatte in seinen Geschichten Personen, Zitate, Szenen oder Fakten erfunden.

Diese Städte müssen 2019 zittern

Previous article

Britischer Sänger stürzt von Kreuzfahrtschiff – mysteriöse Tweets, neues Detail   

Next article

You may also like

Comments

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

More in Politik