Politik

Neuer Autobahn-Zoff mit Österreich

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Nach dem Maut-Zoff nun der Transit-Knatsch!

Tirol hat seit zwei Wochen an Wochenenden in der Region Innsbruck Ausweichrouten für den Transit-Verkehr gesperrt. Damit sollen umliegende Dörfer vor befürchteten Blechlawinen bewahrt werden.

Hinzu kommt jetzt das nächste Problem: Laster werden auf der Brenner-Route von den Österreichern nur im Block abgefertigt. Das Resultat: kilometerlange Brummi-Staus in Deutschland.

Bei der Blockabfertigung lässt Österreich pro Stunde nur bestimmte Kontingente an Lastwagen – in der Regel 250 bis 300 – über die Grenze. Dadurch sollen Staus auf den österreichischen Autobahnen verhindert werden.

An den Grenzen bilden sich dafür aber auf deutscher Seite teils lange Staus. Kritik gibt es ebenfalls an Wochenend-Fahrverboten für Transitreisende auf Landstraßen in Tirol.

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Der Knatsch zwischen Deutschland und Österreich war vorprogrammiert! Jetzt dringt die deutsche Industrie auf eine schnelle Lösung des Streits.

Denn: Instrumente wie Blockabfertigungen von Lastwagen behinderten den freien Warenverkehr massiv und könnten erhebliche Schäden verursachen, sagte Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI).

„Der Alpentransit über den Brenner ist für die vernetzten europäischen Wertschöpfungsstrukturen essenziell und für sehr viele Transporte und Güter gegenwärtig leider noch weitgehend alternativlos“, so Lösch weiter.

Kommt es in Brüssel zur Lösung?

Am heutigen Montag treffen sich Vertreter von Österreich, Deutschland und Italien in Brüssel, um nach einer Lösung in dem Streit zu suchen.

Italien und Deutschland hatten sich in einem gemeinsamen Schreiben an EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc über die Blockabfertigung auf dem Brenner-Korridor beschwert. Auch die EU-Kommission hat dies kritisiert.

Eskaliert der Konflikt?

Der BDI warnte mit Blick auf die Lkw-Abfertigung vor einer Eskalation des Konflikts. Zwar sei das Anliegen Tirols, die Auslastung der Inntal- und Brennerautobahn zu reduzieren, nachvollziehbar, so Lösch.

„Statt wohlstandsgefährdender Verkehrsbehinderungen braucht es jedoch gangbare Transportalternativen für den Langstreckentransport zwischen Deutschland und Italien.“ Kurzfristig wirksam für die Entlastung der Bevölkerung seien Anreize, auf der Brenner-Route besonders saubere und leise Lkw zu verwenden.

Die Schiene könne auf der Brenner-Achse erst mittelfristig zu einer geeigneten Transportalternative werden, nach Fertigstellung des Brennerbasistunnels.

Deutschland und Italien müssten viel mehr Tempo machen, um Schienenzuläufe zum Brennerbasistunnel zu schaffen.

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