Politik

Homophobie in Brasilienab sofort strafbar

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Und Präsident Bolsonaro macht ein langes Gesicht …

Klatsche gegen den offen homophoben Präsidenten Brasiliens …

Das Oberste Gericht hat Homosexuellenfeindlichkeit überraschend zur Straftat erklärt! In der mit Spannung erwarteten Abstimmung votierten am Donnerstag sechs der elf Richter dafür, Homophobie als rassistische Straftat anzuerkennen. Das teilte das Gericht in Brasília mit. Verbrechen aus Hass gegen Schwule und Lesben sollen nun mit Gefängnisstrafen von einem bis fünf Jahren geahndet werden.

Brasiliens rechtsextremer und bekennender homophober Präsident Jair Bolsonaro (64) sorgt seit seinem Amtsantritt immer wieder mit Attacken gegen Schwule und Lesben für Empörung: Im April erklärte er während eines Pressefrühstücks, er wolle nicht, dass sein Land „zu einem Paradies für schwule Touristen“ werde: „Wir können dieses Land nicht dafür berüchtigt sein lassen, dass es ein schwules Touristenparadies ist. Brasilien kann kein Land für Schwulentourismus sein.“ Und: „Wir haben Familien“, ergänzte Bolsanaro laut dem brasilianischen Magazin „Exame“.

Entscheidung des Gerichts als „Meilenstein“ begrüßt

Aktivisten der Homosexuellenbewegung fordern schon lange, Homophobie als Hassverbrechen anzuerkennen, das gegen die Verfassung verstößt. Sie begrüßten das Votum der Richter als Meilenstein.

► In den vergangenen Jahren nahmen in Brasilien Anfeindungen und Verbrechen gegen Lesben, Schwule und Transsexuelle zu, wie die Organisation Grupo Gay de Bahia bestätigt. Im vergangenen Jahr seien 420 Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ermordet worden.

Der linke Politiker und LGBT-Aktivist Jean Wyllys (45), der als einziger Abgeordneter im Parlament seine Homosexualität öffentlich gemacht hat, ging nach diversen Morddrohungen ins Exil. Er erklärte, die Kommentare seien nur eine Fortsetzung von Bolsonaros Ansichten über Minderheiten im Land. Gegenüber dem „Guardian“ wurde der linke Kongressabgeordnete David Miranda (33) noch deutlicher: „Das ist kein Staatsoberhaupt – das ist eine nationale Schande.“

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„Homophob und stolz darauf“

Bolsonaro hat sich immer wieder abfällig über Afrobrasilianer, Homosexuelle und Indigene geäußert. So erklärte Bolsonaro, er sei „homophob und stolz darauf“. Und: Er würde lieber seinen Sohn „bei einem Unfall sterben“ sehen, als dass der mit einem Mann nach Hause kommen würde. Weiterhin machte er mit der Bemerkung Schlagzeilen, er würde „zuschlagen“, sollte er zwei sich küssende Männer auf der Straße sehen.

Bolsonaro gilt auch als entschiedener Gegner von lebensrettenden HIV-Medikamenten. Zumindest, wenn diese vom Staat bezahlt werden sollen. Auch das will er zukünftig am liebsten geändert sehen. Im Parlament stellen Evangelikale immer noch eine der größten Gruppen. Auch sie lehnen Homosexualität ab. Mehrere Abgeordnete wie der Pastor Marco Feliciano präsentierten Gesetzesvorhaben zur angeblichen „Heilung von Homosexuellen“.

Gleichzeitig ist in Brasilien die gleichgeschlechtliche Ehe ebenso gesetzlich erlaubt, wie das Recht homosexueller Paare, Kinder zu adoptieren. Das neue Urteil bringt zumindest strafrechtlich Gewissheit. Ob die Gesetze unter Präsident Bolsonaro auch wirklich umgesetzt werden, bleibt abzuwarten – betreffen sie IHN doch am allermeisten.

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