Wissen und Technik

Die Hochschulen bleiben voll

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Wegen der Abkehr vom Turbo-Abitur sinken die Studienanfängerzahlen ab 2025. Bis 2030 sollen sie aber wieder auf das aktuelle Niveau steigen.

Hohe Studierneigung: Erstsemestertag an der TU Berlin.

Trotz der Verlängerung der Schulzeit in den Bundesländern, die von zwölf zu 13 Jahren bis zum Abitur zurückkehren, bleibt die Studienanfängerzahl an den Hochschulen mittelfristig stabil. Nach Vorausberechungen der Kultusministerkonferenz (KMK) ist für das Jahr 2030 mit 510.300 Erstimmatrikulationen zu rechnen. 2018 waren es nach Zahlen des statistischen Bundesamts 510.400, wie die KMK am Freitag mitteilte.

Ein zwischenzeitliches Tief bei den Studienanfängerzahlen ergibt sich aus dem Abschied vom Turbo-Abitur, der sich ab Mitte der 20er Jahre bemerkbar machen wird. Flächendeckend zum Abitur in der 13.Klasse sind in den vergangenen Jahren bereits Bayern und Niedersachsen zurückgekehrt, mit Beginn des kommenden Schuljahrs folgen Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen – das bevölkerungsreichste Bundesland. Dies werde im Jahr 2025 zu einem Absinken der Zahlen auf knapp 490.600 führen, prognostiziert die KMK.

Mehr Anfänger aus dem Ausland und aus dem Beruf

Doch dann soll es erneut bergauf gehen – bis zum Jahr 2030 sei damit zu rechnen, dass wieder das derzeitige Niveau erreicht wird. Ausschlaggebend ist die anhaltend hohe Studierneigung junger Menschen: Die KMK geht davon aus, dass der Trend zum Wechsel von der Grundschule auf das Gymnasium anhält – beziehungsweise auf Sekundarschulen, an denen nach dem Mittleren Schulabschluss bis zum Abitur weitergelernt wird.

Ins Gewicht fallen zunehmend aber auch “neue” Gruppen: Zum einen steigt die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger, die ihre Hochschulzulassungsberechtigung im Ausland erworben haben: Waren es im Jahr 2012 noch 84.400, brachten 2017 schon 111.100 ihr “Abi” aus dem Ausland mit. Zum anderen wächst auch die Gruppe der Studierenden, die keinen klassischen Hochschulzugang haben, sondern sich beruflich qualifizieren oder mit einer Begabten- oder Externenprüfung an die Universität oder Fachhochschule kommen. 2012 waren dies 13.000 Personen, 2017 bereits 14.600.

KMK: “Kapazitäten quantitativ und qualitativ sichern”

Die neuen Zahlen der KMK kommen drei Wochen, nachdem Bund und Länder das Nachfolgeprogramm des Hochschulpakts 2020 beschlossen haben. Mit dem Programm wurden seit 2007 hunderttausende neuer Studienplätze aufgebaut. Die Mittel aus dem neuen Programm, Zukunftsvertrag genannt, werden nur noch zu 20 Prozent für zusätzliche Studienanfänger gezahlt. Weitere 20 Prozent fließen pro Absolvent/-in und 60 Prozent für Studierende in der Regelstudienzeit (plus zwei Semester).

Angesichts der bis 2030 stabilen Zahlen werde es für den Zukunftsvertrag darum gehen, “die bestehenden Hochschulkapazitäten sowohl quantitativ als auch qualitativ dauerhaft zu sichern”, teilte HRK-Generalsekretär Udo Michallik am Freitag mit.

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