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CL-Lichtblick im Abstiegskampf: Schalke krampft sich zum Last-Minute-Sieg

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Alessandro Schöpf wurde zum Schalker Helden.


Erst Großrotation, dann ein bescheidener Auftritt, schließlich noch später Siegtaumel: Mit einer besseren B-Elf müht sich der kriselnde FC Schalke beim CL-Gruppenfinale zum Heimsieg gegen Lokomotive Moskau. Die S04-Fans begeistert vor allem ein Moskau-Spieler.

Beifall für Rückkehrer Benedikt Höwedes, später Jubel für den FC Schalke 04: Alessandro Schöpf hat den Gelsenkirchenern mit seinem Last-Minute-Tor ein 1:0 (0:0) im bedeutungslosen Gruppenspiel der Fußball-Champions-League gegen Lokomotive Moskau und Weltmeister Höwedes beschert. Die trostlose Vorstellung diente aber kaum als Wiedergutmachung für die Derby-Pleite gegen Borussia Dortmund in der Bundesliga.

Die Schalker absolvierten das Pflichtprogramm angesichts der feststehenden Achtelfinal-Qualifikation mit einer B-Elf. Das Tor fiel unmittelbar vor dem Schlusspfiff, als Schöpf im Nachsetzen aus kurzer Entfernung traf. Als Gruppenzweiter erwartet die Schalker am Montag bei der Auslosung der Uefa in Nyon als Gegner einer der acht Gruppenersten. Für Moskau ist als Gruppenvierter die Europacup-Saison beendet. Als Dritter sicherte sich Galatasaray aus Istanbul trotz eines 2:3 (1:2) gegen Gruppensieger FC Porto zumindest das Überwintern in der Europaliga.

Acht Umstellungen, kaum Besserung

Schalkes Trainer Domenico Tedesco dürfte weniger der glanzlose Auftritt vor 48.833 Zuschauern als vielmehr die Verletzung von Hamza Mendyl geärgert haben. Der marokkanische Neuzugang musste bereits nach gut einer Viertelstunde vom Feld, nachdem er vom Russen Dimitri Barinow übel von den Beinen geholt worden war. Damit haben sich die Personalprobleme der Schalker weiter verstärkt. In Guido Burgstaller, Mark Uth, Breel Embolo, Franco Di Santo und Steven Skrzybski waren bereits fünf Stürmer ausgefallen.

So setzte Tedesco auch mit Blick auf das wichtige Bundesliga-Auswärtsspiel beim FC Augsburg auf eine XXL-Rotation. Der Coach wechselte sein Team im Vergleich zum BVB-Spiel auf acht Positionen. Nur Torhüter Ralf Fährmann, Matija Nastasic und Alessandro Schöpf blieben in der Startelf. Dafür kam unter anderem der 19-jährige Benjamin Goller zu seinem Profidebüt. Der Youngster machte es bei seinem 59-minütigen Auftritt ordentlich. In der zweiten Halbzeit durfte auch Ahmed Kutucu erste Champions-League-Erfahrung machen.

Blumen für Ur-Schalker Höwedes

Bevor es los ging, wurden aber erst einmal Ehrungen vorgenommen. Die langjährigen Schalker Höwedes und Jefferson Farfan wurden jeweils mit einer Bildcollage und einem Blumenstrauß für ihre Verdienste geehrt. Insbesondere Höwedes bekam großen Applaus von der Nordkurve, wo die treuen S04-Fans stehen. "Du bist einer von uns. Wir freuen uns, dass du heute hier bist. Du bleibst ein Schalker Junge", sagte Aufsichtsrat-Boss Clemens Tönnies. Das Spiel sorgte indes weniger für Begeisterungsstürme.

Viel zu behäbig agierten die Gastgeber im Spielaufbau, nicht eine echte Torchance gab es in den ersten 45 Minuten, mehr als zwei harmlose Schüsse von Jewgeni Konopljanka (40.) und Schöpf (42.) gab es nicht. Kaum besser waren die Russen, für die es noch um den dritten Platz in der Gruppe D ging. Immerhin besaß Igor Denisow eine Großchance, als er den Ball freistehend über das Tor setzte (45.+3).

Im zweiten Durchgang waren die Schalker um mehr Vorwärtsdrang bemüht. Vor allem Konopljanka setzte sich in Szene. Eine scharfe Hereingabe des Ukrainers verpasste Cedric Teuchert knapp (52.), dann prüfte er Lok-Schlussmann Guilherme (61.). Die größte Chance vergab aber Suat Serdar, der nach Querpass von Naldo aus einem Meter Entfernung den Ball nicht richtig traf (75.). Auf der Gegenseite parierte Fährmann einen Schuss von Alexej Mirantschuk (53.).

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