Wirtschaft

Amazon macht Geschäften am Ku’damm Konkurrenz

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Der weltgrößte Online-Händler Amazon will im Weihnachtsgeschäft Berlins stationäre Händler angreifen – mit einem Laden auf der berühmtesten Einkaufsmeile.

Beim Ladengeschäft am Ku’damm war am Donnerstag noch keine Spur von Amazon.

Ein Pop-up-Store am Berliner Kurfürstendamm soll fünf Tage lang Geschenkideen zum online kaufen zeigen. Die Artikel können dabei direkt per Einscannen von QR-Codes in der Amazon-App bestellt werden, wie der Internet-Händler am Donnerstag erläuterte. Dank der Store-Fläche kann der Online-Konzern stationären Läden auch bei einer bewährten Feiertags-Routine Konkurrenz machen: Der Weihnachtsmann soll Wunschlisten von Kindern entgegennehmen.

Amazon spricht von mehr als 500 von seinen Experten ausgesuchten Geschenkideen aus Kategorien wie Spielzeug, Kosmetik, Elektronik oder Haushaltswaren. Dabei bekommen auch Firmen wie Samsung, Philips, Nespresso, Lego oder L’Oreal die Möglichkeit, ihr Sortiment zu bewerben. Zum Experiment gehören dem Online-Handel eigentlich fremde Einschränkungen: Der vom 22. bis 27. November geöffnete Pop-Up-Store hat nicht nur feste Öffnungszeiten, sondern bleibt auch am Sonntag zu.

Am Donnerstag konnten Besucher am Kurfürstendamm 26a noch keine Spur von Amazon entdecken. Unter der Adresse findet man ein leerstehendes Ladenlokal. Schilder verraten, dass hier bisher die ebenfalls amerikanische Schuh- und Outdoorbekleidungsmarke Timberland Mieter war.

Ladenzeile rund um den Ku’damm 26a. In diesem Gebäudekomplex will Amazon mit einem temporären Laden auftreten.

Der Kurzauftritt dieses Amazon-Ladens wird den Betreibern der traditionellen Geschäfte auf dem Ku’damm sicher nicht das Weihnachtsgeschäft ruinieren – aber eine Provokation ist dieser Übertritt in die reale Welt natürlich schon. Bei der AG City, die Interessen der Geschäftsleute in der westlichen Berliner Innenstadt vertritt, spricht betont entspannt von einem „interessanten Experiment“.


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Daraus „können auch wir noch etwas lernen“, sagte Uwe Timm, der dem Vereinsvorstand angehört und außerdem Centermanager im Europa-Center am Breitscheidplatz ist. Stationären Einzelhandel mit einem Onlineversand zusammenzubringen, werde auch für die Läden rund um den Kurfürstendamm und die Tauentzienstraße immer wichtiger. Gleichzeitig hätten die dortigen Geschäfte einen besonderen Standortvorteil: „Die Leute kommen ja nicht nur uns, um einfach Schuhe zu kaufen, sondern wollen auch auf dem Boulevard bummeln.“

Amazon hat wegen seiner Größe und zahlreichen Nebengeschäften eine enorm große Marktmacht. Erst am Mittwoch wurde ein Bericht vorgelegt, der die Gefahr des Unternehmens für den deutschen Einzelhandel belegen soll. Zudem liegt Amazon im Dauerstreit mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. mit dpa

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